Systemisches Coaching

Was bedeutet „systemisch“?

Systemische Ansätze betrachten Probleme, Konflikte und Beschwerden immer im Rahmen unserer persönlichen Beziehungen (=Systeme). Sie werden nicht (nur) als Defizite oder Krankheiten des Einzelnen verstanden, sondern machen auf Dysbalancen innerhalb des jeweiligen Systems aufmerksam.

Welche Systeme gibt es?

Der Mensch und seine inneren Systeme

Körper, Geist (=Psyche) und Seele bilden unsere inneren Systeme. Unser Körper ist ein biologisches System. Hier finden Wechselwirkungen zwischen all unseren Organen, Körperfunktionen und unserem Stoffwechsel statt. Unser Gehirn ist ein psychisches System. Hier beeinflussen sich Prozesse des Denkens und Fühlens gegenseitig. Das seelische System beinhaltet die Aspekte höherer Bewusstseinsstufen und unserer Intuition.

Der Mensch und seine äußeren Systeme

Neben der Wechselwirkung der inneren Systeme, ist jeder Mensch gleichzeitig auch Teil verschiedener äußerer Systeme. Diese werden als soziale Systeme bezeichnet. Die sozialen Systeme umfassen unsere vielfältigen Beziehungen zu unseren Mitmenschen.

Großeltern, Eltern und Geschwister bilden ein Familiensystem. Sind wir selbst bereits Eltern, so sind wir Teil eines weiteren Familiensystems. Freundschaften, Vereine, Glaubensgemeinschaften, Schule oder die Abteilung auf der Arbeit sind weitere Beispiele für soziale Systeme. Selbst eine WhatsApp Gruppe bildet ein soziales System.

Das Dach unserer sozialen Systeme bilden das jeweilige Gesellschaftssystem und die dort vorherrschenden Kultur.

Die Wechselwirkung der Systeme

Als Freund:in, Partner:in, Kolleg:in, Elternteil oder Kind übernehmen wir eine Rolle im jeweiligen System (z.B. Freundschaft, Partnerschaft, Familie, Gesellschaft) und füllen diese mit unseren Bedürfnissen, Erwartungen, Überzeugungen und unserem Verhalten aus.

So kann es in sozialen Systemen z.B. zu Konflikten kommen, weil wir unsere persönlichen Herangehensweisen unbewusst auf unsere Mitmenschen übertragen. Systemische Konflikte innerhalb eines sozialen Systems (z.B. Partnerschaft oder Familie) können sich wiederum in psychischen und/oder körperliche Beschwerden einzelner Systemmitglieder äußern. Hier fungiert ein einzelnes Mitglied dann als sogenannter Symptomträger, der (unbewusst) versucht den Gesamtkonflikt des Systems zu repräsentieren.

Die Berücksichtigung aller individuell beteiligten Wechselwirkungen zwischen inneren und äußeren Systemen ermöglicht der Systemischen Beratung eine ganzheitliche Sicht auf Probleme, Konfliktsituationen und körperliche/psychische Beschwerden. Besonderer Fokus liegt auf der Kommunikation und dem zwischenmenschlichen Umgang der Systemmitglieder. Durch zielgerichtete systemische Übungen können bisher unbewusste Abhängigkeiten, Loyalitätsleistungen, Missverhältnisse oder ungesunde Denk-/Verhaltensmuster aufgedeckt werden.

Mit Hilfe gezielter systemischer Methoden gelingt es, unbewusst ablaufende Prozesse und Wechselwirkungen zwischen einzelnen Personen sichtbar zu machen. So ergeben sich neue Perspektiven und Lösungsmöglichkeiten für den Umgang uns selbst, unseren Beschwerden, Konflikten und den jeweils beteiligten Systemmitgliedern.

Besonderheiten des Systemischen Ansatzes

Persönliche Fähigkeiten & Ressourcen nutzen

Systemische Ansätze beschäftigen sich vor allem mit dem (Wieder-)Entdecken persönlicher Ressourcen. Es wird davon ausgegangen, dass alles, was der einzelne Mensch zur Lösung seines Problems benötigt, bereits in ihm angelegt ist und nur mobilisiert werden muss.

Probleme als wertvolles Feedback betrachten

Probleme werden grundsätzlich als wichtige Botschaft für ein Ungleichgewicht verstanden. So kann der Körper beispielweise über eine Vielfalt von Symptomen bis hin zu psychosomatischen Erkrankungen eine Warnmeldung (für Überlastung, Nicht-Beachtung körperlicher/mentaler Grenzen, Unterdrückung eigener Wünsche etc.) senden. Die Psyche kann wiederum über Gefühle von innerer Leere, Panikattacken, Depressionen o.Ä. darauf aufmerksam machen, dass ein System aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Beziehungen funktional & personal gestalten

Von zentraler Bedeutung ist zudem die Beziehungsfähigkeit. Die Fähigkeit die eigenen Bedürfnisse spüren und mitteilen zu können bildet das Fundament für gesunde Beziehungen (beruflich und privat).

Nur wer sich selbst mit seinen Bedürfnissen, Werten, Grenzen, Ängsten und Widersprüchlichkeiten kennt und respektiert, kann auch die Verantwortung für sich selbst übernehmen und dadurch seine Beziehungen aktiv (mit-)gestalten.

Die liebevolle Annahme der eigenen Persönlichkeit mit all ihren Ambivalenzen ist die Grundvoraussetzung für (Selbst-)Wertschätzung, Mitgefühl, Verständnis und (Selbst-)Achtung. Gleichzeitig ist sie der Nährboden für authentische und harmonische zwischenmenschliche Beziehungen.

Leitsätze des Systemischen Ansatzes

  • Wenn du merkst, dass das, was du bisher tust nicht funktioniert, dann tu etwas anderes
  • Erkenne die Tatsache an, dass du als Mensch ambivalente Bedürfnisse hast
  • Immer wieder über Probleme und all das, was (noch) nicht funktioniert nachzudenken erschafft nur (weitere) Probleme und verhindert, dass du eine Lösung findest
  • Jedes Symptom oder Problem ist bereits ein unbewusster Lösungsversuch
  • Konzentriere dich auf das, was du bereits kannst und das, was dir gut tut und mach mehr davon
  • Betrachte deine Probleme oder Beschwerden als wertvolles Feedback und nicht als Feind, der bekämpft werden muss. Jede unerwünschte Situation macht uns auf etwas aufmerksam (z.B. unerfüllte Bedürfnisse, verhärtete Denk-/Verhaltensmuster, Sehnsüchte, Grenzen)

Für wen eignet sich ein Systemisches Coaching?

Ein Systemisches Coaching eignet sich insbesondere für Menschen, die sich selbst aktiv verändern möchten und bereit sind ihre gewohnten Denk- und Verhaltensmuster kritisch zu hinterfragen und neu auszurichten. Perspektivwechsel, Unterschiedsbildung und Musterunterbrechung stehen im Fokus unserer gemeinsamen Arbeit.

Sie lernen, sich Ihrer Gedanken, Gefühle und Ihres Verhaltens immer bewusster zu werden. Sie verändern und erweitern Ihre Perspektive und können auf Grund dieser neuen Perspektive unbewusst ablaufende Automatismen erkennen. Durch Ihre Bewusstheit erlangen Sie schließlich immer mehr Entscheidungsfreiheit und können wählen, wie Sie denken und handeln wollen. Es entsteht eine neue Art Ihre inneren und äußeren Erlebnisse zu bewerten.

Die angestrebte Veränderung kann sich sowohl auf einen bestimmten Lebensbereich als auch auf die eigene Persönlichkeit beziehen. 

Mögliche Themen für ein Systemisches Coaching

  • Wiederkehrende Konfliktsituationen (beruflich / privat)
  • Partnerschaftliche Probleme
  • Entscheidungsfindung 
  • Gestaltung oder Neuausrichtung im beruflichen Kontext
  • Berufliche & private Veränderungsprozesse
  • Umgang mit akuten belastenden Situationen oder Personen (Trennung, Krankheit, Schicksalsschlag, Pflege eines Angehörigen etc.)
  • Einschränkende Glaubenssätze (z.B. “Ich bin nicht gut genug”/”Wenn ich mich nicht anstrenge, werde ich verlassen”)
  • Kommunikationstraining (Gewaltfreie Kommunikation, Ehrliches Mitteilen)
  • (Psycho)somatische Beschwerden
  • Ängste (z.B. Bindungs-/Verlustangst | soziale Ängste wie z.B. die Angst vor Bewertung & Kritik)
  • Minderwertigkeitsgefühle | Selbstzweifel | Impostor-Syndrom
  • Burnout | Stress | Überforderung
  • Depressive Verstimmung
  • Ständiges Grübeln, negative Gedanken
  • Aufbau & Stärkung persönlicher Resilienz 
  • Unsicherheit | Fehlendes Selbstvertrauen
  • Selbstliebe | Selbstfürsorge
  • Sinn | Erfüllung | Persönliche Entwicklung
  • De-Identifikation und Abgrenzung (Wer bin ich? | Was möchte ich in meinem Leben wirklich?)
  • Intuition | Bewusstsein | Spiritualität 

Während Klient:innen bei einer Psychologischen Beratung im ersten Schritt häufig nach mehr Klarheit und Orientierung streben und ihre Probleme identifizieren und verstehen lernen, ist bei einem Systemischen Coaching im Vorfeld meist schon sehr klar, wo genau „der Schuh drückt“. Oftmals beginnt die gemeinsame Arbeit auch mit einer Psychologischen Beratung und geht dann in ein Systemisches Coaching über.

Systemisches Coaching in Köln und online

Sie wollen Ihre gedanklichen Blockaden entlarven und endlich ein Leben führen, indem Sie auch wirklich Sie sein können? Frei von Selbstsabotage, Konzepten oder dem ständigen Druck die Erwartungen Ihrer Mitmenschen oder Ihres inneren Kritikers erfüllen zu müssen?

Gemeinsam legen wir frei, was Sie brauchen, um zurück zu sich selbst zu finden.

Für ein echtes Leben, das Sie jeden Tag leben wollen!


„Das Privileg Deines Lebens ist es zu werden, wer Du wirklich bist“

– Carl Gustav Jung –


 

Hier finden Sie eine detaillierte Einführung zum Systemischen Coaching am Beispiel Burnout

 

Als zertifizierte  Systemische Coachin unterstütze ich Sie dabei ungesunde Gedanken- und Verhaltensmuster zu identifizieren und zu verändern.  Entdecken Sie wer Sie wirklich sind und wie Sie Ihr Leben bewusst gestalten können.

Erfahren Sie mehr über mich und meine Arbeit.